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Aktualisiert am 01.09.24
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„HDR“ (High Dynamic Range) ist heute fast jedem, der irgendetwas mit Fotografie zu tun hat, ein Begriff. Die „typischen“ HDR-Fotos fallen sofort auf. Übertriebene Sättigung, extreme Schärfe und hässliche Halos (leuchtende Konturen). Gerade wegen diesen Eigenschaften hat HDR unter vielen Fotografen keinen guten Ruf. Auch ich mag diese Fotos nicht mehr. Anfangs war’s was neues und richtig cool. Mittlerweile habe ich davon Abstand genommen.

Trotzdem fand ich die Logik hinter einem HDR interessant. Eine Belichtungsreihe mit unterschiedlichen Belichtungen. Der immense Dynamikumfang. Es muss einen Weg geben das Foto ohne diesen lästigen Nebeneffekten zu entwickeln. Tatsache ist, dass die Umsetzung von vielen übertrieben wird. Natürlich ist es Geschmackssache, aber füher oder später kommt fast jeder an den Punkt, an dem er die „typischen“ HDR’s nicht mehr sehen kann.

Richtig gute HDR’s erkennt man NICHT auf den ersten Blick als HDR-Fotos. Sie sind nicht zu stark gesättigt oder haben diese hässlich leuchtenden Konturen. Doch wie werden diese erstellt? Es gibt etliche HDR-Programme. Doch viele erzeugen diese lästigen „Nebeneffekte“.

Alles was ich (und auch du) benötige ist Photoshop.

Plugins für Adobe Apps von Pixelsucht

Seit 2013 hat sich Pixelsucht auf die Entwicklung von Plugins spezialisiert. Heute nutzen diese mehr als 250.000 Menschen auf der ganzen Welt, um ihren Workflow in Adobe-Apps zu beschleunigen.

Schritt-für-Schritt-Anleitung:

1. Fotos aufnehmen

Dieser Punkt hätte einen eigenen Artikel verdient. Jedenfalls benötigst du eine Belichtungsreihe aus mehreren Fotos (ich mache meist 3). Diese werden als RAW(!) aufgenommen. Beim Fotografieren empfiehlt sich auf alle Fälle ein Stativ. Als Belichtung wähle ich meistens –2, 0 und +2. Auf Deutsch: Ein Foto ist unterblichtet, eines korrekt und eines überbelichtet. Dadurch besteht die Möglichkeit aus jedem Foto das beste herauszuholen. Kleines Beispiel: Die Sonne und der Himmel sind in deinem korrekt belichteten Foto zu hell, Bereiche brennen aus – dann kannst du diesen Bereich aus dem Unterbelichtete hernehmen. Ebenso funktionert es mit zu dunklen Bereichen (Tiefen).

Meine Fotos sehen wie folgt aus:

ueber

Das überbelichtete Foto (2 Blenden).

korrekt

Die  „korrekt“ belichtete Aufnahme.

unter

Und schließlich noch das unterbelichtete Foto (-2 Blenden).

2. Fotos zusammenfügen

Öffne Photoshop und wähle „Datei“ -> „Automatisieren“ -> „Zu HDR Pro zusammenfügen“. Nach einem Klick auf „Durchsuchen“ wählst deine Fotos aus. Klick auf OK. Zurücklehnen und Photoshop machen lassen.

HDR-Photoshop1

Tipp
Neben Photoshop kannst du auch Adobe Bridge verwenden. Hier markierst du deine Fotos und wählst „Werkzeuge“ -> „Photoshop“ -> „Zu HDR Pro zusammenfügen“. In Lightroom: Fotos markieren, Rechtsklick -> „Bearbeiten in“ -> „In Photoshop zu HDR Pro zusammenfügen“.

3. 32-Bit auswählen

Im folgendem Dialog wählst du rechts oben „32-Bit“ aus (wenn nicht schon automatisch passiert).

Wundere dich nicht, wenn das jetzt dargestellte Foto komisch aussieht (extrem dunkle und helle Bereiche). Dies liegt daran, dass dein Monitor den Farbumfang von 32-Bit nicht darstellen kann. Dieses „Problem“ löst du mit dem nächsten Schritt – mit dem Tonemapping.

4. Foto für das Tonemapping vorbereiten

Im selben Dialog setzt du noch das Häkchen bei „Tonung in Camera RAW abschließen“. Klick auf „In ACR tonen“. Wieder zurücklehnen.

Tipp
Im Dialog hättest du noch die Möglichkeit Fotos aus deinem HDR-Stapel herauszunehmen.

5. Entwicklung (Tonemapping) in Camera RAW

Nun öffnet sich Adobe Camera RAW mit den gewohnten Reglern. Und dein Foto hat den vollen Dynamikumfang. Es besteht ja aus allen 3 Belichtungen. Cool, oder? Jetzt kannst du dein perfektes HDR-Foto entwickeln. Ohne Halos und den anderen Effekten (außer du stehst darauf).

HDR-Photoshop2

Du möchtest lieber in Lightroom entwickeln als in Camera Raw? Kein Problem. In diesem Fall hakst du „Tonung in Camera RAW abschließen“ nicht an, sondern öffnest das Foto mit einem Klick auf OK. Vorher hast du noch die Möglichkeit den Weißpunkt zu setzen. Achte aber auf die 32-Bit! Jetzt speicherst du dein Foto als TIFF-Datei. Importiere diese in Lightroom und du kannst dort weiter machen.

6. Konvertierung in 8-Bit oder 16-Bit

Um das Foto für das Internet vorzubereiten ist eine Umwandlung in 8-Bit notwendig. Dies geschieht durch „Bild“ -> „Modus“ -> „8 Bit / Kanal“. Nach der Ausführung dieses Befehls muss (!) im folgenden Dialog auf „Zusammenfügen“ geklickt werden.

Danach erscheint der „HDR-Tonung“-Dialog. Hier kannst du – falls du willst – noch weitere Einstellungen vornehmen. Wenn du nichts mehr ändern willst, wähle als „Methode“ „Belichtung und Gamma“.

Benötigst du 16-Bit ist der Workflow der selbe. Bei der Konvertierung wählst du „Bild“ -> „Modus“ -> „16 Bit / Kanal“.

Tipp
Nachdem ich mein HDR auf diese Weise entwickelt habe, kann es sein, dass trotzdem noch einige Bereiche zu dunkel oder zu hell sind. Dann helfe ich mir mit Luminanzmasken. Eine sehr mächtige Methode um nur bestimmte Tiefen oder Lichter aufzuhellen/abzudunkeln. Für die Luminanzmasken habe ich mir eine Aktion erstellt. Mit einem Klick kann ich mir so alle Masken (Lichter, Mitteltöne und Tiefen) laden.
Diese Aktion bekommst du übrigens sofort kostenlos zugeschickt, wenn du unter diesem Artikel deine Mail-Adresse einträgst. Samt Installationsanleitung und weiteren Erklärungen!

Mein fertiges HDR:

HDR-Photoshop-fertig

Viel Spaß beim „richtigen“ Entwickeln von HDR-Fotos!

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