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„HDR“ (High Dynamic Range) ist heute fast jedem, der irgendetwas mit Fotografie zu tun hat, ein Begriff. Die „typischen“ HDR-Fotos fallen sofort auf. Übertriebene Sättigung, extreme Schärfe und hässliche Halos (leuchtende Konturen). Gerade wegen diesen Eigenschaften hat HDR unter vielen Fotografen keinen guten Ruf. Auch ich mag diese Fotos nicht mehr. Anfangs war’s was neues und richtig cool. Mittlerweile habe ich davon Abstand genommen.
Trotzdem fand ich die Logik hinter einem HDR interessant. Eine Belichtungsreihe mit unterschiedlichen Belichtungen. Der immense Dynamikumfang. Es muss einen Weg geben das Foto ohne diesen lästigen Nebeneffekten zu entwickeln. Tatsache ist, dass die Umsetzung von vielen übertrieben wird. Natürlich ist es Geschmackssache, aber füher oder später kommt fast jeder an den Punkt, an dem er die „typischen“ HDR’s nicht mehr sehen kann.
Richtig gute HDR’s erkennt man NICHT auf den ersten Blick als HDR-Fotos. Sie sind nicht zu stark gesättigt oder haben diese hässlich leuchtenden Konturen. Doch wie werden diese erstellt? Es gibt etliche HDR-Programme. Doch viele erzeugen diese lästigen „Nebeneffekte“.
Alles was ich (und auch du) benötige ist Photoshop.
Schritt-für-Schritt-Anleitung:
1. Fotos aufnehmen
Dieser Punkt hätte einen eigenen Artikel verdient. Jedenfalls benötigst du eine Belichtungsreihe aus mehreren Fotos (ich mache meist 3). Diese werden als RAW(!) aufgenommen. Beim Fotografieren empfiehlt sich auf alle Fälle ein Stativ. Als Belichtung wähle ich meistens –2, 0 und +2. Auf Deutsch: Ein Foto ist unterblichtet, eines korrekt und eines überbelichtet. Dadurch besteht die Möglichkeit aus jedem Foto das beste herauszuholen. Kleines Beispiel: Die Sonne und der Himmel sind in deinem korrekt belichteten Foto zu hell, Bereiche brennen aus – dann kannst du diesen Bereich aus dem Unterbelichtete hernehmen. Ebenso funktionert es mit zu dunklen Bereichen (Tiefen).
Meine Fotos sehen wie folgt aus:
Das überbelichtete Foto (2 Blenden).
Die „korrekt“ belichtete Aufnahme.
Und schließlich noch das unterbelichtete Foto (-2 Blenden).
2. Fotos zusammenfügen
Öffne Photoshop und wähle „Datei“ -> „Automatisieren“ -> „Zu HDR Pro zusammenfügen“. Nach einem Klick auf „Durchsuchen“ wählst deine Fotos aus. Klick auf OK. Zurücklehnen und Photoshop machen lassen.
3. 32-Bit auswählen
Im folgendem Dialog wählst du rechts oben „32-Bit“ aus (wenn nicht schon automatisch passiert).
Wundere dich nicht, wenn das jetzt dargestellte Foto komisch aussieht (extrem dunkle und helle Bereiche). Dies liegt daran, dass dein Monitor den Farbumfang von 32-Bit nicht darstellen kann. Dieses „Problem“ löst du mit dem nächsten Schritt – mit dem Tonemapping.
4. Foto für das Tonemapping vorbereiten
Im selben Dialog setzt du noch das Häkchen bei „Tonung in Camera RAW abschließen“. Klick auf „In ACR tonen“. Wieder zurücklehnen.
5. Entwicklung (Tonemapping) in Camera RAW
Nun öffnet sich Adobe Camera RAW mit den gewohnten Reglern. Und dein Foto hat den vollen Dynamikumfang. Es besteht ja aus allen 3 Belichtungen. Cool, oder? Jetzt kannst du dein perfektes HDR-Foto entwickeln. Ohne Halos und den anderen Effekten (außer du stehst darauf).
Du möchtest lieber in Lightroom entwickeln als in Camera Raw? Kein Problem. In diesem Fall hakst du „Tonung in Camera RAW abschließen“ nicht an, sondern öffnest das Foto mit einem Klick auf OK. Vorher hast du noch die Möglichkeit den Weißpunkt zu setzen. Achte aber auf die 32-Bit! Jetzt speicherst du dein Foto als TIFF-Datei. Importiere diese in Lightroom und du kannst dort weiter machen.
6. Konvertierung in 8-Bit oder 16-Bit
Um das Foto für das Internet vorzubereiten ist eine Umwandlung in 8-Bit notwendig. Dies geschieht durch „Bild“ -> „Modus“ -> „8 Bit / Kanal“. Nach der Ausführung dieses Befehls muss (!) im folgenden Dialog auf „Zusammenfügen“ geklickt werden.
Danach erscheint der „HDR-Tonung“-Dialog. Hier kannst du – falls du willst – noch weitere Einstellungen vornehmen. Wenn du nichts mehr ändern willst, wähle als „Methode“ „Belichtung und Gamma“.
Benötigst du 16-Bit ist der Workflow der selbe. Bei der Konvertierung wählst du „Bild“ -> „Modus“ -> „16 Bit / Kanal“.
Diese Aktion bekommst du übrigens sofort kostenlos zugeschickt, wenn du unter diesem Artikel deine Mail-Adresse einträgst. Samt Installationsanleitung und weiteren Erklärungen!
Mein fertiges HDR:
Viel Spaß beim „richtigen“ Entwickeln von HDR-Fotos!
guter eintrag! anschaulich und schlüssig erklärt.
Habe dutzende HDR’s auf diesem tollen Weg gemacht, aber vor einigen Monaten musste ich meinen PC neu aufsetzen und seitdem funktioniert es nicht mehr… 🙁 Das zusammengefügte Bild im Camera Raw (Schritt 5) ist dunkler als das dunkelste aus der Belichtungsreihe, und das lässt sich nicht mehr korrigieren… Keine Ahnung, was da passiert ist, konnte mir noch niemand sagen…
Hallo Gerry,
ich könnte mir vorstellen, dass es mit deinen Grafiktreibern zusammenhängt.
Grüße,
Thomas
Ein schöner Artikel, noch anschaulicher wäre es gewesen, wenn du deine drei Ursprungsaufnahmen mit dargestellt hättest um den Usern die noch nie mit HDR gearbeitet haben einen Eindruck zu vermitteln.
Beste Grüße
Hallo,
danke für deinen Kommentar und den nützlichen Hinweis. Ich reiche die Fotos nach.
Grüße,
Thomas
So, die Einzelfotos wurden ergänzt.
Danke für diesen informativen Artikel.
Ich wusste zwar schon, wie man beim Erstellen von HDRs vorgeht, hab deinen Text aber dennoch sehr gerne gelesen – und gratis Motivation für’s ein paar neue HDRs gab’s auch 🙂
LG
Hallo Thomas,
den Schritt 4 kann ich nicht ausführen, liegt es daran das ich CS5 habe ?
Danke schon mal im Voraus.
Hallo Henrik,
ja, Tonemapping mit Camera Raw funktioniert erst mit CC. Allerdings könntest du die Variante über Lightroom wählen (falls du Lightroom besitzt).
Grüße,
Thomas
Super erklärt und geniale Umsetzung.
Vielen Dank!!! Ich freue mich schon auf weitere Infos von Dir.
VG
Stani
Hallo Stani,
danke! 🙂
Grüße,
Thomas
Hallo Thomas,
ich vermute auch, dass es irgendwo im Bereich Grafikkarte / ‚Treiber liegt, hab jedoch vor und nach dem Crash immer die aktuellsten Treiber gehabt. Aber ich kann noch versuchen, ob ich da irgendwelche Einstellmöglichkeiten finde…
Lg, Gerhard
Hallo Gerry,
probier mal den Lösungsvorschlag, den ich als Antwort Andreas gegeben habe (der Kommentar darunter).
Grüße,
Thomas
Hallo Thomas,
mein Rechner ist neu und die Grafiktreiber sind auf aktuellstem Stand.
Ich hab allerdings auch das Problem, dass das ausgegebene Bild extrem dunkel ist.
LG, Andreas
Hallo Andreas,
kontrolliere ob dein Farbmanagement richtig eingestellt ist. Daran wird es mit sehr großer Wahrscheinlichkeit liegen.
Und achte darauf, dass das eingebettete Profil beibehalten und nicht durch eine Einstellung automatisch in ein anderes Profil konvertiert wird. Bin leider nicht vorm Computer. Wenn nötig, poste ich morgen gerne genauer wo die Einstellung zu machen ist.
Grüße
Danke, sehr gute Erklärung. HDR bietet tolle Möglichkeiten, und es wäre schön, wenn weniger unrealistisch übertriebene Bilder dabei rauskommen würden. 🙂
Hallo Thomas,
erst Mal vielen Dank für die Antwort.
Es wär sehr nett, wenn die Info zu den Einstellungen posten würdest.
Mein PS CC ist vom Installationstand noch fast jungfräulich. Heißt, dass ich bisher fast keine Änderungen vorgenommen habe. Wo soll denn das Farbmanagement eingestellt werden, in PS?
LG, Andreas
Hallo Andreas,
unter „Bearbeiten“ -> „Farbeinstellungen“ findest du den Dialog. Kontrolliere ob unter „Farbmanagement Richtlinien“ bei RGB „Eingebettete Profile beibehalten“ eingestellt ist. Wenn nicht, ändere es. Der RGB-Farbraum ProPhoto wird ebenfalls oft „komisch“ dargestellt. Den findest du im gleichen Dialog darüber unter „Arbeitsfarbräume“. Stell den mal auf sRGB.
Grüße,
Thomas
Hallo Thomas,
es lag am eingebetteten Profil.
Vielen Dank!
Gruß, Andreas
Hallo Thomas,
ich finde deinen Artikel sehr interessant und habe schon probiert dein Tutorial umzusetzen. Wenn ich aber im Dialog bin, wo ich die 32-Bit auswählen kann, kommt mir nirgends ein Button mit „In ACR tonen“. Nur „Geisterbilder entfernen“ kann ich klicken.
Danke und Grüße,
Martin
Hallo Martin,
welche Version von Photoshop benutzt du? In Camera Raw tonen steht erst seit CC zur Verfügung. Mit der aktuellen Version von Lightroom (ich glaub ab 4.1) solltest du aber auch weiterkommen. Einfach wie im Artikel beschrieben als TIFF abspeichern.
Grüße,
Thomas
Hallo Thomas,
vielen Dank für den super beschriebenen Workflow. Da ich bisher meine HDR’s in „liebevoller Kleinarbeit“ selbst erstellt habe, wollte ich mich mal wieder an einem weitestgehend automatischen Ablauf versuchen. Zunächst mal eine – evtl. dumme – Frage… Warum wählst du überhaupt 32 Bit aus und jetzt kommen wir auch schon zu meinem Problem. Eine Umwandlung in 8 oder 16 Bit zerschießt alle vorherigen Anpassungen und die Farben sind absolut unnatürlich und das Ergebnis erinnert eher an quietschbunt als an eine ausgewogene Belichtung… Unter “Farbmanagement Richtlinien” ist bei RGB “Eingebettete Profile beibehalten” eingestellt. Nach Änderung dieser Einstellung ist das Ergebnis zwar etwas abgemildert aber immernoch völlig unbrauchbar.
Viele Grüße,
Melanie
Hallo Melanie,
32 Bit sind einerseits notwendig um überhaupt mit Camera Raw das Tonemapping durchführen zu können und andererseits hast du so den größten Dynamikumfang.
Bzgl. Umwandlung in 8 oder 16 Bit: Wenn du nach dem Tonemapping „Belichtung und Gamma“ auswählst und bestätigst wird dein Foto nicht verändert.
Grüße,
Thomas
Hallo Thomas,
genau das war’s… Vielen Dank – nochmal!
Viele Grüße,
Melanie
Hallo Thomas, recht herzlichen Dank für den sehr aufschlussreichen Beschrieb.
Gerne, Reinhard!
Coole Sache Thomas! Was hat es mit dem Häkchen „Geisterbilder entfernen“ auf sich? Danke! Gruß, Thomas
Hallo Thomas,
angenommen du fotografierst ohne Stativ, so sind die Fotos nich 100 %ig deckungsgleich. Aktivierst du die besagte Option, versucht Photoshop diese Unterschiede auszugleichen und „Geisterbilder“ zu entfernen.
Übrigens: Seit Lightroom CC2015 ist es auch hier möglich HDRs zu erstellen. Auch hier bekommst du eine RAW-Datei mit vollem Dynamik-Umfang als Ausgabe.
Beste Grüße,
Thomas
Hallo Thomas,
Wenn ich in „Merge to HDR Pro“ gehe, die Bilder auswähle und auf OK klicke, passiert nichts.. das Fenster schließt sich einfach und ich guck auf die Graue Home Oberfläche von Photoshop..selbes wenn ich in Lightroom oder Bridge öffnen will 🙁
Photoshop: CS6
Hallo Gregor,
merkwürdig. Versuch mal die Voreinstellungen zurückzusetzen: https://helpx.adobe.com/de/photoshop/using/preferences.html
Grüße,
Thomas
Hey Thomas,
Ne funktioniert noch immer nicht 🙁
Wenn ich aber die in „Merge to HDR Pro“ JPG Datein reinlade, funktionierts, aber da hole ich nicht alles raus als bei RAW/CR2..
Dazu kommt das ich früher ne EOS 600D hatte, da konnte ich in Lightroom und Photoshop alle RAW Bilder bearbeiten, seit ner Woche habe ich eine EOS 6D,
und jz kommt das komische,
in photoshop kann ich RAW Fotos von der EOS 6D NICHT Öffnen.
Es sagt das die Camera RAW Daten nicht hinterlegt sind und ich es updaten muss die RAW Funktion von PS.
No problem, ich Update es auf neuste version, nach der installation gehts immer nocht nicht..
Ich bin verzweifelt.. wenn ich in lightroom RAW Bilder von der EOS 6D reinlade kann ichs bearbeiten, gehe ich aber auf „Bearbeiten in Photoshop“ steht da das die RAW Datei des Bildes zu neu für Photoshop ist..
Was tun ? 🙁
Kontrolliere mal ob die neueste Camera Raw Version wirklich richtig installiert wurde.
Notfalls kannst du mit Hilfe des DNG Converter deine Raws umwandeln, diese müssten dann funktionieren.
Und wie sind die Schritte wenn ich das gleiche machen möchte mit PSE 13 ?
Hallo, ich verwende nur „den großen Bruder“, deshalb sind mir die Schritte in PSE leider nicht bekannt.
danke im Voraus
Dankeschön für den Beitrag
Vielen Dank für die ausführliche Beschreibung im vorangegangenen Artikel.