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Gastbeitrag von Philip Unterholzner
In den ersten Jahrzehnten der Geschichte der Fotografie sah man in ihr eher Wissenschaft als Kunst. Es gab damals noch den Irrglauben, dass ein Foto eine objektive und wahrhaftige Replik sei, erschaffen von einer Maschine.
Im Laufe der Zeit aber bekam die Fotografie den Platz der ihr zusteht, es ist der neben den großen Werken der Kunst. Dies verdanken wir wohl auch engagierten Menschen, die sich über Jahrzehnte für die Anerkennung der Fotografie als Kunstform einsetzten.
Man versuchte zu erläutern, dass ein Foto niemals objektiv sein kann, weil hinter der Maschine immer ein kreativer und eben subjektiver Mensch Entscheidungen trifft. Diese Argumentation gefiel aber nicht.
Erst nachdem Künstler wie Henry Peach Robinson schon um 1850 mit Schauspielern arbeiteten und mit der sogenannten Kombinationsfotografie mehrere Negative zu einem Bild zusammenfügten, gelang es den Beweis zu liefern, dass Fotografie eben doch mehr ist.
Und genau über letzteres möchte ich nun meinen Zeigefinger kreisen. Der Bildbearbeitung. Es gibt sie seit es Fotografie gibt. Jeder der denkt dies sei ein Auswuchs der modernen Zeit hat weit gefehlt. Und wie es mich stört, wenn so manch einer tut als wäre Bildbearbeitung falsch oder gar unehrlich.
Die Manipulation des Bildes ist DER Beweis dafür, dass ein Foto von subjektiven und kreativen Entscheidungen lebt, von der Haltung des Künstlers. Ich frage mich, wie kann es Fotografen geben die Bildbearbeitung ablehnen. Ein nicht bearbeitetes Foto ist wie ein Mensch, der all seine wichtigsten Geschichten genau so erzählt wie sie waren. Es wäre der Tod einer jeden Geschichte, und des Menschen selbst.
Bildbearbeitung war, ist und bleibt ein wichtiges Instrument der Fotografie und wer dieses Mittel nicht nutzt, dessen Bilder leben von Gleichgültigkeit und der trockenen Ausstrahlung einer wissenschaftlichen Abhandlung.
Und eines sei noch gesagt, einzige Ausnahme ist der im künstlerischen Kontext begründete Verzicht, denn er ist nichts anderes als das Nutzen des Mittels durch Verzicht.
Philip Unterholzner
Seine Facebook-Seite findest du hier.
Das Aufmacherbild zeigt die Kompositionsfotografie „Fading Away“ von Henry Peach Robinson (1856).
Das Bild wurde aus fünf Negativen auf ein Papier zusammengesetzt. Die Personen wurden einzeln fotografiert und von Robinson dann zu einem Bild zusammengefügt.
Nähere Infos zur Person und zum Werk selbst findest du auf Wikipedia.
Wie stehst du zur Bildbearbeitung?
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Kein Problem! Kontaktiere mich: thomas@pixelsucht.net
Gonz guat ausgedruckt!
Es gibt nicht nur Südtiroler Leser 😉
Der Grundaussage kann ich absolut zustimmen. Wenn man sich aber anschaut, dass in den Anfängen der Fotografie vor allem Künstler wie Daguerre die wegweisenden Pioniere waren, muss man eigentlich anerkennen, dass es bereits von Anfang an um mehr als nur eine technische Wiedergabe der Wirklichkeit gegangen ist. Die Photografie musste sich in dieser Zeit aber vor allem von der etablierten Malerei und Grafik abgrenzen und deshalb war es naheliegend, dies mit ihrer wahrhaftigeren Abbildung zu begründen. Aber der Durchbruch jener trügerischen Vorstellung, dass ein Foto die unmanipulierte Wirklichkeit abbildet, liegt für mich viel mehr in der Pressefotografie und Fotoreportage des 20. Jahrhunderts begründet. Es liegt nämlich ganz im Interesse der Massenmedien, ein Bild der Fotografie zu zu fördern, die die Wirklichkeit abbildet und die reine und unverfälschte Wahrheit vermittelt
Hallo Martin,
sehr gute Interpretation.
Umso enttäuschendender ist eben die Tatsache, dass in der Pressefotografie – deren Pflicht es eigentlich wäre die Wirklichkeit abzubilden – immer wieder manipuliert wird.
Dabei wird aber die inhaltliche Aussage des Bildes verändert. Zwischen einer solchen Bildmanipulation und einer „normalen Bearbeitungen“ muss man auch noch unterscheiden.
Mein letzter Satz war leider etwas missverständlich formuliert. Ich bin grundsätzlich kritsch eingestellt gegenüber Behauptungen, dass ein Foto die (gesamte) Wahrheit abbilden kann. Es wird bestenfalls eine Annäherung (Ausschnitt, Perspektive, Zeitpunkt) sein. Dem Anspruch, „objektiv“ zu sein, werden Pressefotos aus vielerlei Gründen oft nicht besonders gerecht. Beispiele dafür gibt es genügend:
http://www.zeit.de/politik/ausland/2012-03/fotografie-journalismus-ruben-salvadori
http://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground-xxl/2344/finden_sie_die_fehler.html
http://futurezone.at/digital-life/pressefoto-des-jahres-soll-manipuliert-sein/24.596.030
http://de.wikipedia.org/wiki/Fotomanipulation
http://www.oebv.at/sixcms/media.php/8/zei3_fotos.pdf
http://www.welt.de/kultur/history/article13794477/Wie-Stalin-und-Ulbricht-Fotos-retuschieren-liessen.html