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Aktualisiert am 23.02.24
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Was wird für ein gutes Milchstraßen-Foto benötigt?

  1. Kamera mit gutem Rauschverhalten
  2. Längere Belichtungszeit
  3. Lichtstarkes Objektiv
  4. Stativ
  5. Fernauslöser, alternativ Selbstauslöser mit Spiegelvorauslösung
  6. und schließlich eine klare Nacht in der die Milchstraße gut zu sehen ist. Die Sommermonate eignen sich für unsere Breitengrade bestens. In den Wintermonaten ist meist nur der Rand der Milchstraße zu sehen.

Ich habe in meinem Beispielfoto die Canon 6D verwendet. Das geringe Rauschverhalten dieser Vollformatkamera stellt sich bei der Astrofotografie als sehr großer Vorteil heraus, selbst bei ISO 3.200 ist das Rauschen nicht zu dominant. Die verwendete Optik ist ein Walimex 14 mm 2.8. Mit 326 Euro Neupreis (Stand 19.11.2013) ist diese preisgünstige und zugleich hervorragende Optik unschlagbar in puncto Preis/Leistung.

Die Canon 6D:

 

Das Walimex 14 mm 2.8:

Wermutstropfen ist die reine Mechanik (Fokus und Blende). Aber nach einer Gewöhnungszeit kann man in kurzer Zeit den Fokus manuell einstellen. Sehr hilfreich bei der Astrofotgrafie ist das eingezeichnete Unendlich-Symbol auf dem Objektiv.

Sehr wichtig ist die Wahl der Location. Die Lichtverschmutzung sollte sehr gering sein. Es lohnt sich auf alle Fälle sich ins Auto zu setzen und die Stadt mit ihren hellen Lichtern hinter sich zu lassen. Ideal ist natürlich, wenn man die Milchstraße mit freiem Auge sehen kann. Dann kann man sich sicher sein, dass tolle Fotos entstehen. Natürlich sieht man mit freiem Auge die Milchstraße nicht so deutlich wie auf dem Foto, aber sie macht sich durch ein langes Band, welches wie ein Nebel aussieht, sichtbar. Auf alle Fälle sollte man seine Augen an die Dunkelheit gewöhnen. Der Mond sollte möglichst unter der Erde sein.

Lichtverschmutzungskarten, Ermittlung des optimalen Monats und Tages sowie weitere hilfreiche Tipps (z.B. wie du nachts richtig fokussierst) findest du in meinem eBook „Die Milchstraße fotografieren“.

milchstrasse_fotografieren

Nun geht’s los!
Ich beschreibe wie ich vorgegangen bin.

Das Stativ wird ordentlich aufgestellt und die Kamera samt Ultraweitwinkel darauf montiert. Die Einstellungen meiner Kamera waren folgende: Programm auf Manuell, Blende 2.8, Fokus auf unendlich, Belichtungsdauer auf 30 Sekunden und ISO auf 3.200.

Je nachdem welche Brennweite man verwendet, sollte die Belichtungsdauer angepasst werden. Aufgrund der Erdrotation entstehen bei zu langem Belichten Linien bzw. Sternspuren.
Als Faustregel für die längste „scharfe“ Belichtungszeit gilt bei einem APS-C-Sensor: 300/Brennweite und bei einem Vollformat-Sensor: 500/Brennweite.

Man kann zwar mit dem 14 mm Ultraweitwinkel (Vollformat) einen großen Bereich einfangen, aber für ein Panorama wie oben sind mehrere Fotos notwendig. Ich habe 7 Einzelaufnahmen zu je 30 Sekunden im RAW-Format geschossen. Dabei ist es wichtig, dass sich einige Sterne auf den zu verbindenden Fotos decken. Heißt, sie müssen auf beiden Fotos drauf sein. Ein Kugelkopf auf dem Stativ erleichtert das schwenken deutlich.

Um die Milchstraße ausfindig zu machen bzw. um schon im Laufe des Tages zu sehen wo die Milchstraße um welcher Uhrzeit stehen wird, verwende ich die App „Star Walk“. Neben Bestimmung vom Stand der Sterne/Milchstraße gibt es noch viele weitere Funktionen in der besagten App. Sie ist für fast alle Betriebssysteme zu erhalten. Der Preis ist für den Umfang mehr als angemessen.

Star Walk

Für’s iPhone, iPad und iPod touch:

‎Star Walk - Sternen App
‎Star Walk - Sternen App
Entwickler: Vito Technology Inc.
Preis: Kostenlos+

Android:

Star Walk - Sternenatlas
Star Walk - Sternenatlas
Entwickler: Vito Technology
Preis: Kostenlos

Sind alle Fotos im Kasten kommt die Arbeit am Computer. Ich verwendete Camera RAW, gleich gut funktioniert auch Lightroom. Wie man die Fotos bearbeitet ist jedem selbst überlassen. Eine Kontrasterhöhung lässt die Sterne auf jeden Fall noch deutlicher erscheinen. Nun wendet man auf jedem Foto die gleichen Einstellungskorrekturen an (es gibt dafür eine Funktion, dass man nicht jedes Foto einzeln anpassen muss).

Jetzt geht’s an das Zusammenfügen. Ich habe sehr gute Erfahrungen mit Hugin gemacht. Anders als bei Photoshop kann man hier die Kontrollpunkte selbst festlegen, ändern oder nachher noch einzelne Fotos rausnehmen. Zudem funktioniert auch der automatische Algorithmus zum Zusammensetzen besser als bei Photoshop.

Nachdem das ganze zufriedenstellend zusammengesetzt wurde, machte ich noch einige Feintunings in Photoshop (in meinem Fall waren das Kontrasterhöhung im Bereich des Himmels, Aufhellung der Straße und des Kreuzes und Abdunkelungen im Bereich rechts).

Mittels „Stacking“ können Sterne besser sichtbar und das Rauschen fast vollständig entfernt werden. Eine genaue Anleitung (Screenshot bei jedem Schritt) zum „Stacking“ mittels „DeepSkyStacker“ (kostenlos erhältlich) und Photoshop gibt’s im eBook „Die Milchstraße fotografieren“.

Vergleich Stacking

In diesem Vergleich sieht man deutlich die Qualitätsverbesserung bei Anwendung des „Stacking“-Verfahrens. Klick in das Bild um es größer zu sehen.

Welche Tipps könnt ihr noch geben?

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